Neue Anhörung
Erneutes Anhörungsverfahren für Windkraftanlagen in Ebersbach-West
Als am 13.05.2013 der Regionale Planungsverband Oberfranken West in Bamberg über die Vorrangebiete für Windkraftanlagen (VRG) abzustimmen hatte, staunten wir vom Bürgerforum nicht schlecht:
Für Hetzles und Umgebung lagen vier Vorranggebiete zur Abstimmung vor!
Ebersbach-West (VRG 203), Fläche ca. 20ha
Hetzles-Nord (VRG 202), 20,66ha
Hetzles-Ost (Nähe Fürstfuhre / Verbindungsweg Segelflugplatz - Streitbaum) (VRG370) 20,39ha
Östlich Baad (VRG 369), 13,5 ha
Das hätte bedeutet, dass unser Dorf von Windrädern eingekreist worden wäre.
Die gute Nachricht: Alle vier Vorranggebiete wurden vom Regionalen Planungsausschuss Oberfranken-West abgelehnt.Nach den uns vorliegende Informationen haben keine Hetzleser Bürger Flächen für Windräder auf Hetzleser Gemeindegebiet und in direkter Nachbarschaft zu Hetzles beantragt.
Die schlechte Nachricht: Die Neunkirchner Bürger-für-Bürger Energie e.G. setzt sich weiterhin massiv für die Wiederaufnahme von Ebersbach-West als Windvorrangfläche ein.
Fotosimulation Vorranggebiet Hetzles-Nord
Wird der Regionalplanentwurf nach Durchführung des Anhörungsverfahrens geändert, so ist nach dem Bayerischen Landesplanungsgesetz ein erneutes Anhörungsverfahren durchzuführen, wobei Stellungnahmen nur zu den Änderungen abgegeben werden können. Dieses erneute Anhörungsverfahren endete am 11.Oktober 2013.
Der in Neunkirchen gegründeten Bürger-für-Bürger-Energie e.G. ist das Thema Windvorrangfläche Ebersbach-West so wichtig, dass diese Fläche sogar am 26.07.2013 vom damaligen Energiepolitischen Sprecher der Bundestagsfraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, Hans-Josef Fell, besucht wurde. Dabei kam es zum Eklat. Ca. 50 Demonstranten aus den umliegenden Gemeinden stellten Herrn Fell unangenehme Fragen. Auch der Bürgermeister von Marloffstein war anwesend.
Zu erwähnen ist noch, dass Landrat Reinhard Glauber Aufsichtsrat in der Bürger-für-Bürger-Energie e.G. ist.
Im Kreistag Forchheim kündigte der Sprecher von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Widerstand gegen die Herausnahme der Windvorrangflächen Ebersbach-West und Kasberg an. Ziel dieser Gruppierung ist die Vergrößerung von Windvorrangflächen im Landkreis Forchheim unter Einbeziehung der Fränkischen Schweiz.
Zu unserem großen Erstaunen stellte der Bund Naturschutz in Bayern e.V. folgenden Antrag im Anhörungsverfahren (Auszug):
„Der Abstand von 1.000m zu Wohngebieten verhindert die Ausweisung von Vorranggebieten für leistungsschwächere Windkraftanlagen, die die gesetzlichen Vorschriften für den Lärmschutz auch bei geringerer Entfernung erfüllen.“
Auf Grund starker Proteste der Bevölkerung in Bayern und Sachsen wurde am 2.7.2013 ein Gesetzesantrag der Freistaaten Bayern und Sachsen zu einer Höhen angepassten Abstandsregelung für WKA im Bundesrat eingebracht.
Hintergrund ist die zuerst von Nordbayerischen Bürgerinitiativen erhobene Forderung eines Mindestabstandes der WKA entsprechen der 10 fachen Anlagenhöhe (10H) zu Wohngebieten.
In der Zwischenzeit haben sich die Gemeinderäte folgender Nachbargemeinden in Mehrheit gegen Windvorrangflächen in ihrer Umgebung ausgesprochen: Poxdorf, Effeltrich, Pinzberg.
Marloffstein, Langensendelbach und Hetzles hatten sich bereits im vergangenen Jahr gegen die Ausweisung von Windvorrangflächen in ihrer Umgebung ausgesprochen.
Wir vom Bürgerforum Hetzles und Honings setzen uns dafür ein, dass erst Effizienzmaßnahmen zur Stromeinsparung ergriffen werden, bevor Lobbyisten unsere Dörfer gegen den Willen der Bevölkerung mit Monsteranlagen zupflastern.
Wir begrüßen den Gesetzesantrag von Bayern und Sachsen den Privilegierungstatbestand für Windenergie von der Einhaltung höhenbezogener Abstandsregelungen abhängig zu machen. Wir fordern einen Mindestabstand der 10 fachen Anlagenhöhe zu Wohngebieten.