Interview mit Ed Schmidtlein
Interview mit Ed Schmidtlein
Bürgerforum: Was hat Sie in der vergangenen Periode am meisten geärgert?
Am meisten geärgert hat mich, dass der Bürgerblock und die Bürger von Hetzles und Honings gleich zu Beginn der Periode unseren Antrag abgelehnt haben, beratende Ausschüsse zu bilden. So wäre es möglich gewesen, viele Themen besser vorzubereiten und Vorschläge zu erarbeiten.
Wie stelle Sie sich das denn zukünftig vor?
Ich möchte auf jeden Fall beratende Ausschüsse etablieren, sollte ich BM werden. Insbesondere im Bau- u. Planungswesen und im Rechnungsprüfungsausschuss sehe ich diese Notwendigkeit. Dazu werde ich die Mitglieder der Ausschüsse zu Fortbildungen schicken, um Fachkompetenz zu erwerben. Wer sich um das Amt eines Gemeinderates bewirbt, muss auch wissen, dass er sich einbringen muss! Ich möchte die aktive Mitarbeit aller Gemeinderäte.
Wichtig ! Auch Hetzleser Bürger können zu Ausschüssen hinzugezogen werden. Oft haben wir die Fachkompetenz im Dorf, die wir nutzen sollten. Dazu muss man kein Gemeinderat sein.
"Ich möchte beratende Ausschüsse im Gemeinderat etablieren. Wir haben viel Fachkompetenz im
Dorf, die wir nutzen sollten"
In anderen Gemeinden hat der Bürger die Möglichkeit jedem einzelnen Gemeinderat direkt Fragen zu stellen, die dann im GR vorgebracht werden können. Nicht jeder Bürger will gleich den Bürgermeister mit seinen Problemen kontaktieren. Wie wollen Sie das in Zukunft besser machen?
Das ist eine gute Frage. Ich habe vor, jeder Gemeinderätin und jedem Gemeinderat eine eigene, über die Gemeinde zu verwaltende Mailadresse einzurichten. Analog zu den Mitarbeitern der VG Dormitz. Die eingehenden Fragen können dann entweder in Ausschüssen vorbehandelt oder direkt im Gemeinderat behandelt werden. Das muss natürlich mit entsprechender Diskretion ( Datenschutz ) und Sachlichkeit einhergehen. Den Bürgerinnen und Bürgern soll außerdem die Möglichkeit gegeben werden, vor Sitzungen (ca. 30 Min.) noch Fragen an den BM oder den Gemeinderat zu stellen. Ob diese dann in der Sitzung gleich behandelt und beantwortet werden, wird von Fall zu Fall entschieden. Gut finde ich die Idee allemal!
Warum gibt es in Hetzles keine Hinweise auf Defibrillatoren? Oder gibt es überhaupt noch keine? Auch unsere Bürger werden immer älter. Vorsorge tut Not!
Ich muss gestehen, dass ich mir diese Frage auch noch nicht gestellt habe. Aber da ist natürlich was dran. Warum soll nicht in öffentlich begehbaren Räumlichkeiten ein Defibrillator hängen. Die Investition dürfte nicht zu groß sein. Und wenn nur einer Person aus unserer Mitte geholfen werden kann, dann war es gut, dort investiert zu haben. Ich denke dabei an Standorte wie, Schule, Feuerwehr oder Sparkasse. Ein guter Hinweis, den ich mit auf meine Agenda nehmen werde! Vielen Dank für die Anregung, Alexandra.
Barrierefreiheit für ältere Menschen und Kinder. Straßen und Gehwege sind zum Teil in desolatem Zustand, warum wird hier nicht investiert?
Ich sehe das Dilemma schon lange. Wir haben ja schon des Öfteren darüber gesprochen. An vielen Stellen sind riesige Löcher und Risse in den Gehsteigen. Kindern, die altersbedingt dort fahren müssen, ist es wegen der breiten Risse nicht möglich, den Gehsteig gefahrlos zu benutzen. Für mein Dafürhalten müssen die Gehsteige gepflastert werden. Reparaturarbeiten, Kabelverlegungen, Anschlüsse sind dann schnell und mit geringem Aufwand zu erledigen. Übrigens sollte das sukzessive in ganz Hetzles gemacht werden. Die Gemeinderäte des Bürgerforums haben dieses Thema mit zwei Anträgen im Gemeinderat vorgebracht. Stichwort „Scherlgässla“ an der Sparkasse oder das „Schummgässla“, das ist der lange Weg von der Schule an der Metzgerei Schumm vorbei bis hinaus zum Sportplatz. Damit wollten wir beginnen. Leider wurden unsere Anträge so nicht angenommen.
Ich werde als Bürgermeister versuchen, die maroden Wege -u. Straßen wieder für alle begehbar zu machen. Dabei wäre zu prüfen, ob über das Kommunale Investitionsprogramm ( KIP ) oder über die Städtebauförderung Zuschüsse zu erhalten sind. Es müssen an einigen Stellen auch Geländer angebracht werden ( z.B. Schmiedgässla ), Straßen und Wege gepflastert, ausreichend beleuchtet und im Winter gestreut werden. So wird es auch unseren Kindern Schutz und Sicherheit auf ihrem Weg zum Kindergarten, zur Schule und nach Hause bieten.
Und natürlich muss man dabei auch die öffentlichen Gebäude betrachten. Wie soll jemand z.B., mit einem Rollator oder mit Gehhilfen in den Gemeinderatssaal kommen? Dazu müssen Lösungen erarbeitet werden, womit ich wieder bei Ausschüssen wäre.
Straßen und Gehwege sind zum Teil in desolatem Zustand. Wir wollen mit der Erneuerung des Schärlgässla an der Sparkasse und dem Schummgässla beginnen.
Wie sieht es mit der Mittagsbetreuung im Feuerwehrhaus aus? Was wird dort gemacht und weshalb?
Dazu muss ich etwas weiter ausholen. Vor etwa drei Jahren stellte man fest, dass die Kinder der Mittagsbetreuung immer mehr werden und die benötigten Räumlichkeiten in der Schule nicht mehr ausreichten. Unsere Gemeinderätin und Lehrerin Gerti Schmidtlein, die das wohl am besten beurteilen kann, favorisierte übergangsweise das Feuerwehrhaus. Es war zu diesem Zeitpunkt noch nicht klar, wie viele Kinder noch kommen und wann die Ganztagsschule aktuell wird.
Wie so oft, wurde unser Vorschlag, gleich das Feuerwehrhaus umzubauen, abgelehnt. Dafür baute man den wichtigen Differenzierungsraum und einen Abstellraum im Keller der Schule für viel Geld um.
Eine Küchenzeile, eine Geschirrspülmaschine, die alleine fast 4.000 Euro kostete, Stühle Schränke u.v. mehr wurden gekauft. Die gesamte Maßnahme kostete über 50.000 Euro !
Ja und warum dann jetzt doch die Verlagerung ins Feuerwehrhaus ? Was kostet der Umbau dort?
Weil jetzt bereits das eingetroffen ist, was Gemeinderätin Fr. Schmidtlein vorhersagte. Die Räumlichkeiten reichen schon jetzt nicht mehr aus. Wäre der Vorschlag von Gerti Schmidtlein gleich angenommen worden, hätte sehr viel Geld gespart werden können.
Die Kosten für den Umbau sind noch nicht überschaubar, weil man jetzt gleich die bekannten baulichen Mängel am Feuerwehrhaus z.T. mit ausmerzt.
Natürlich müssen für Betreuungsräume auch Sicherheitsvorschriften eingehalten werden, z.B. das Anbringen einer Fluchttreppe.
Bürgerforum 21.11.2019